Am 22. und 23. Mai 2025 nahm Nico Marienfeld an der ZEW Public Finance Conference in Mannheim teil, die unter dem Leitthema „The Future of the EU Budget“ stand. Im Rahmen der Konferenz präsentierte er aktuelle Forschungsergebnisse zur Messung und Höhe der Befolgungskosten steuerlicher Forschungs- und Entwicklungsanreize – etwa der Forschungszulage – für Unternehmen. Die vorgestellten Ergebnisse beleuchten, welche bürokratischen Hürden bei der Inanspruchnahme solcher Förderinstrumente entstehen und welche ökonomische Relevanz diese mit sich bringen. Neben zahlreichen spannenden Fachvorträgen und Diskussionen war insbesondere der Roundtable zum Thema „What is the future of EU Cohesion Policy?“ ein inhaltliches Highlight.
Mercedes Caballero (Ministry of Finance, Spanien), Päivi Leino-Sandberg (University of Helsinki), Peter Berkowitz (European Commission) und Riccardo Crescenzi (London School of Economics) teilten ihre Ansichten. Im Mittelpunkt des Austauschs standen folgende zentrale Botschaften:
- Das kommende Multiannual Financial Framework (MFF) steht vor besonders schwierigen Verhandlungen. Neue politische Herausforderungen – etwa in den Bereichen Verteidigung und Wettbewerbsfähigkeit – sowie die steigende Belastung durch die Rückzahlung der NextGenerationEU-Schulden erfordern grundlegende Weichenstellungen.
- Die Kohäsionspolitik ist im Vertrag klar definiert, sieht sich jedoch zunehmend mit neuen Aufgaben und Erwartungen konfrontiert. Daraus ergibt sich eine Spannung zwischen ursprünglicher Zielsetzung und aktuellen politischen Anforderungen.
- Als bedeutende Quelle öffentlicher Investitionen hängt die Wirksamkeit der Kohäsionspolitik maßgeblich von geeigneten nationalen und regionalen Rahmenbedingungen ab.
- Ob der Ansatz der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) ein geeignetes Modell für die künftige Ausgestaltung der Kohäsionspolitik darstellt, ist umstritten. Ein breiter Konsens darüber besteht bislang nicht.
